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Race across Italy - Raam Qualifier and UMCA World Cup

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Mario, 7 Apr. 2015.

Beobachter:
Dieses Thema wird von 1 Benutzer beobachtet..
  1. Mario

    Mario stumpimario Mitarbeiter

    Hallo Community,
    einige die mich kennen und vielleicht auf Facebook mit mir befreundet sind!, haben es womöglich schon mitbekommen.
    Ab Übermorgen, den Donnerstag, geht es für mich als Navigator und Shuttelfahrer nach Italien zum Race across Italy :smiley:
    Ich gehöre dem Team von Michi Hange an, Rang 16 auf der Teilnehmerliste.
    Ein Gedanke war, das ich Euch hier in diesem Thread etwas Berichte was den so am Rande des Rennen passiert usw. und ich hoffe ich kann diesem Gedanken auch gerecht werden?, da ich absolut keine Ahnung habe was mich erwartet??.
    Wenn es jemanden Interessiert wo sich das Team und der Fahrer gerade auf der Strecke befinden, der kann uns per Live GPS Tracking auf der ganzen Route des Rennens verfolgen.
    Wie das geht!, durch modernste Technik, wo Ihr das verfolgen könnt?, hier geht es zur Live-Tracking-Karte

    So langsam steigt die Nervosität :tonguewink:

    Nächster Post dann am Donnerstag :wink:
     
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  2. Mario

    Mario stumpimario Mitarbeiter

    So, es hat zwar gedauert aber ich habe für Euch eine kleinen Reise-Race Bericht zusammen gestellt und hier kommt er jetzt :smiley:

    Hallo Kollegen des Radsports,
    der Tag der Anreise zum „Race Across Italy“ verlief soweit ohne Probleme, und wir konnten die Strecke von 980 km in gut 9 Stunden fahren.
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    Unser Zuhause für die kommenden Tage Der Michi, wie immer sehr lässig hinterm Steuer

    Das Ankommen im Hotel war auch recht nett, da wir eine Terrasse hatten, die größer war als unser Zimmer selbst :smiley:
    Wir haben dann auch gleich noch die Licht und Sound-Anlage auf dem Auto montiert, damit wir am Freitag mehr Luft hatten , um diese zu testen und für die Vorbereitungen für den Race-Samstag.
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    Licht und Soundanlage Montage Licht check, läuft………
    Einkaufen, Tanken usw. musste ja auch noch gemacht werden.

    Die Räder von Michi waren gut vorbereitet und haben nur einen kleinen Check-Up von mir und Tobi bekommen. Eigentlich sollten die Bikes das Rennen gut überstehen. Nach der ersten Testrunde am Freitag mit Michi auf dem Rad und der Soundanlage im Verkehr waren wir sehr positiv gestimmt. Auch die Funkanlage machte das, was Sie machen soll. Um 17:oo Uhr war dann das Briefing der Rennleitung.
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    Unsere Startnummer Team Meeting am Abend
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    Alle hören gespannt zu…. Das Buch der Bücher, unser Roadbook der Tour

    Am Samstag war dann der Start um 09:42 Uhr für Michi und uns. Es waren Fahrer aus den Nationen Schweiz, Österreich, Spanien, Kroatien, England, Brasilien, Irland und natürlich auch Italien am Start. Michi rechnete sich gute Chancen aus das Rennen gut zu beenden und schätzte, dass er 35 Stunden für die Strecke brauchen würde, sofern es keine größeren Pannen gibt. So langsam stieg die Nervosität bei jedem an.
    So war das Briefing beendet und die Fahrer mit Ihrer Crew gingen gemeinsam zum Buffet. Unter den Fahrern waren auch einige Einzelfahrer ohne Team und Support. Da war ich sehr gespannt, wie und ob diese das Rennen wohl beenden würden. Auch waren fünf Frauen im Starterfeld vertreten. Unter anderem eine Brasilianerin, die extra angereist war und die italienische Meistern des 24Std. Mountainbike Marathons. Für sie ist das Rennen nur ein Training für einen Weltrekordversuch im Herbst dieses Jahres, meinte sie!!!!

    Die Regeln des Rennens sind sehr strikt. Beim Durchqueren der einzelnen Nationalparks, zum Beispiel, ist jedes Vergehen und Ermahnen auch eine Zeitstrafe von 15 Minuten, welche zur Endzeit aufaddiert wird. Bei weiteren Verstößen oder Vergehen ist die Disqualifikation das Ende des Rennens.
    Samstag um 08:00Uhr wurde der Teamwagen in der Startreihe beim Startpunkt platziert. Bis dahin wurde so gut es ging geschlafen und die ersten Pausenbrote geschmiert! Ich hoffte , dass das Wetter hält und wir nicht vom Regen in die Traufe fahren werden auf der Strecke.
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    Der Moment der Wahrheit, Michi am Startpodest kurz vor Beginn des Rennens

    So, nach 39:32 Std, 835km, 12000 Höhenmeter, 18000 verbrannten Kilokalorien und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,1KmH haben wir das Rennen glücklich und als Finisher mit den 60 Qualifikationspunkten für die Worldcup beendet, JUHUU.
    Vom Wetter her hatten wir die ganze Zeit über ein großes Glück: es war tagsüber trocken und sonnig, nachts allerdings wurde es noch empfindlich kalt und Michi musste mehrere Schichten anziehen, damit er nicht zu viel Wärme verlor. Es gab nur einen kleinen Zwischenfall bei uns im Follow Car mit einem kleinen Kabelbrand der Autoelektrik, aber ansonsten sind wir gut durch das Rennen gekommen :wink:.
    Die Mechanik der Bikes, hat das ganzen Rennen über keinerlei Probleme gemacht, was sehr erfreulich war. Ich war am Anfang, muss ich zugeben, etwas skeptisch wie sich die neue DI2 von Shimano schlagen würde, aber die Elektrik und Mechanik der Komponenten machte nicht die geringsten Probleme und lief tadellos.
    Das Rennen begann an der Küste in „Silvi Marina“ und von da aus Richtung Landesinnere. Die ersten Höhenmeter führten uns auf den 1110 hohen Pass „Montorio Providenza“ .Dies war für Michi zuerst einmal kein Problem und das Rennen verlief wie geplant. Bei der ersten Zeitabnahme sind schon die ersten Ausfälle von Teilnehmern zu verzeichnen, welche sich nach den ersten 200km wohl übernommen hatten oder ein technisches Problem vorlag.
     
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  3. Mario

    Mario stumpimario Mitarbeiter

    Die Strecke war landschaftlich ein reiner Leckerbissen und führte uns durch einsame Wälder, Schluchten und Hochplateaus in den Bergen, die zwar erschlossen waren , aber sehr dünn besiedelt.
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    Blick auf die Abruzzen Gebirgskette Michi am ersten Anstieg

    Viele der kleinen Dörfer in den Abruzzen waren zum Teil fast menschenleer oder ganz verlassen, was wohl auf das letzte große Erdbeben und dem Abwandern der jungen Generationen zurückzuführen war. Allerdings, wenn man so diese Dörfer direkt am Hang eines Berges oder auf der Kuppe eines Berges sieht, fragt man sich schon, warum die Menschen diese herrlich schöne Landschaft verlassen haben, denn für einige Menschen wäre es bestimmt ein Lebenstraum hier zu leben.
    Die erste Nacht im Rennen führte uns gegen Mitternacht an die Mittelmehrküste nach „Anzio“ und das Meer war so nah, dass man das Salz schmecken und riechen konnte. Wir fuhren die ganze Nacht durch, an im Schlaf liegenden Städten und Dörfern, an einsamen Strandpromenaden entlang und konnten ungehindert unser Rennen fortsetzen.
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    Die lange Fahrt in der einsamen Nacht für Michi

    Bei Michi sah man im Gesicht nun schon die Strapazen der letzten Stunden ,aber er hatte noch richtig viel Druck auf und in den Beinen, so dass er einen guten 25er Schnitt lange halten konnte.

    So langsam wurde es wieder Tag und wir hatten die erste große Hürde überwunden und Michi wünschte sich die Sonne herbei. Von der Küste weg kommend ging es dann für uns wieder in Richtung der nächsten Berggruppe und dies hieß zu den nächsten Höhenmetern. Als wir die erste größere Hürde mit 1400Hm passiert hatten, ging auf dem Hochplateau, welches wir durchfuhren, endlich die Sonne wieder auf.
    Sonnenaufgang.
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    Sonnenaufgang Einsam auf der Straße
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    Blick in eines der Täler Ein Dorf am Berghang im Morgengrauen

    Das Licht hatte Michi wirklich vermisst, denn die Nacht war kalt mit gerade einmal 4°C Grad über null. Nachdem wir die erste Berggruppe hinter uns gelassen hatten, fuhren wir durch unzählige kleinere Dörfer, urige Wälder, kleinere Olivenhaine und auch größere Schluchten. Insgesamt durchquerten wir ja drei der größten Nationalparks von Italien und dies war enorm sehenswert!
    Die landschaftlichen Eindrücke waren teilweiße atemberaubend und sehr beeindruckend.
    Bei Kilometer 520 war dann die letzte Zeitabnahme für unser Team. Es war mittlerweile später Nachmittag und wir wussten, dass es zeitlich für uns knapp werden könnte zur Cut Off Zeit ins Ziel zu gelangen und dadurch in die Punkteränge zu kommen. Michi gab alles und das sah man ihm auch an. Er wirkte aber zu keinem Zeitpunkt erschöpft - abgekämpft schon, aber nicht so erschöpft, dass man hätte dran denken müssen das Rennen abzubrechen.

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    Weite Täler, hohe Berge und lange Straßen Eines der vielen Hochplateaus

    Die nächsten Stunden waren jetzt entscheidend. Für unser Team ging es jetzt noch einmal in die Berge bis auf 1800Hm, um dann bei einer 24km Serpentinen Abfahrt festzustellen, dass wir leider noch nicht durch waren, geschweige denn am Ziel.
    Es ging jetzt immer weiter rauf und runter, dazwischen mal wieder etwas flach, doch dann schon wieder der nächste Anstieg. Dies zog sich die ganze letzte Berggruppe durch. Hier hat man dann auch die letzten Auswirkungen von sehr viel Regen der letzten Woche gesehen und gespürt.
    Die Landschaft war sehr in Mitleidenschaft gezogen, es gab etliche Hangrutsche und Murenabgänge in den Bergen, auch mussten viele Bäume sich dem starken Wind geschlagen geben und knickten reihenweise um wie Streichhölzer.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24 Apr. 2015
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  4. Mario

    Mario stumpimario Mitarbeiter

    Die Landschaft um das kleine Städtchen „Lama dei Pelgini“ ist zum Beispiel geprägt durch Kalksteingebirge, Höhlen und eine Vielzahl an Wasserfälle. Aber auch die Mountainbiker kommen hier nicht zu kurz. Es gibt ausgewiesene Strecken ,die für jedermann befahrbar sind. Es ist also in der Region für jeden etwas geboten.
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    MTB-Park Lines auf der Karte Dorf auf einer Bergkuppe
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    Blick auf den letzten Anstieg


    Michi war immer noch recht fit und überholte einige gute Fahrer aus dem Starterfeld. Etliche Fahrer hatten aber auch so ihre liebe Not mit der Navigation und fuhren teilweise viele Kilometer umsonst, da sie sich verfahren hatten. Uns ist in dieser Hinsicht zum Glück nicht so viel passiert und wir hatten im gesamten Rennen nur fünfmal die Abzweigung verpasst, dies aber relativ schnell bemerkt ,und so nur gute 10min insgesamt an Zeit eingebüßt. Das ist eine hervorragende Quote.
    Teilweiße fuhren einige Rennteilnehmer bis zu einer Stunde in die falsche Richtung, was auch viele dann zum Aufgeben bewegte ,nachdem Sie dann zum fünften Mal falsch gefahren waren.
    Um kurz nach Mitternacht erreichten wir endlich und überglücklich (und auch leicht übermüdet ) das Ziel.

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    Erschöpft aber Glücklich im Ziel die Crew 60 Punkte für die Weltrangliste und die Medaille.
    Conny, Michi, Mario, Tobi Das ist die Ausbeute der letzten 40 Stunden.

     
    Richard gefällt das.
  5. Joerg

    Joerg Dijo Mitarbeiter

    Toller Bericht. Hast du noch ein paar zusätzliche Eckdaten? Wieviel Fahrer gingen an den Start. Wieviel sahen die Zielflagge? Welche Platzierung hat Michi sich erkämpft? Mit welcher Zeit fuhr der Schnellste durchs Ziel?
     
  6. Mario

    Mario stumpimario Mitarbeiter

    Hier ist die FINISHER Liste mit allen Info`s. Die Tour wurde auch von Frauen gefahren, Sie kamen alle durch und das auch im Zeitlimit :thumbsup:

    Classifica-Finale-Race-across-Italy-2015.jpg
    Insgesamt 39 Std. und 32 min. Platz 5 in der Altersklasse und Platz 20 insgesamt. (50% konnten das Rennen nicht beenden, bei den Frauen allerdings kamen alle 5 Racerinnen an)
     
    Zuletzt bearbeitet: 25 Apr. 2015
    Richard gefällt das.
  7. Richard

    Richard Guest

    das nenne ich mal ne Topleistung :thumbsup:
     
  8. malben

    malben BeNNy

    Klasse dass alles top gelaufen ist. Schöner Bericht.
     

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