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Highlights auf DVD und BluRay

Dieses Thema im Forum "Multimedia" wurde erstellt von kai-garp, 22 Juni 2012.

Beobachter:
Dieses Thema wird von 1 Benutzer beobachtet..
  1. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter


    Blue Jasmine ist das neueste Werk von Woody Allen, und es ist keine Komödie. Nicht das es nicht hin und wieder so absurd wird, dass es komisch wirkt, aber unter dem Strich hat der Altmeister hier eine ziemlich bittere Tragödie abgeliefert.
    Hauptperson ist Jasmine Francis. Sie stammt wie ihre Schwester (beide sind adoptiert worden) aus einfachen Verhältnissen. Jasmin hat reich geheiratet, ihre Schwester blieb "einfach".
    Zu Beginn des Films zieht die mittlerweile mittelose Jasmin bei ihrer Schwester ein. In Rückblenden erfährt man, dass ihr schwerreicher Mann das Geld durch Betrügereien erwirtschaftet hat, ins Gefängnis kam, sich umgebracht hat und noch so einiges mehr.
    Jasmin, ständig unter Antidepressiva und Alkohol versucht in diesem Abstieg durch ein Geflecht von Lügen den schönen Schein zu wahren. Doch im Grunde genommen ist sie näher am Nervenzusammenbruch als an der Chance für ein neues Leben.
    Den Abstieg im Abstieg spielt Cate Blanchett als Jasmine beeindruckend, mal ganz Diva, mal zitternd lallend im Xanax-Rausch. Sie ist damit allerdings "nur" die Spitze in einem wirklich grandiosen Cast. Jede Rolle ist auf den Punkt treffend besetzt und großartig gespielt.
    Nur fröhlich macht der Film nicht. Es gibt kein Happy End, weder für Jasmin, noch für die anderen mehr oder weniger gescheiterten Gestalten.
    Die Kritik feiert den Film als einen von Woody Allens besten.
    Leider ist es nur keine Komödie, sondern ein grimmig bösartiges Meisterwerk.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10 Jan. 2015
  2. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter



    Ich bin kein Tom Cruise Fan und seine "religiösen" Aktivitäten machen ihn mir auch eher unsympatisch.
    Aber Last Samurai ist ein großartiger Film und auch Mr Cruise Leistung ist nicht zu verachten.
    Aber worum geht es in dem Film, den Edward Zwick 2003 bildgewaltig umgesetzt hat.
    Gegen Ende des 19. Jahrhunderts strebt Japan eine Verwestlichung an. Die Samurai ein Relikt alter Tage erscheinen da mit ihren Traditionen und Ehrbegriffen als Stolperstein auf dem Weg in eine Zukunft in ein westlich orientiertes Japan.
    Man holt sich amerikanische Offiziere als Ausbilder einer kaiserlichen Armee für den Krieg gegen die Samurai.
    Hier kommt Tom Cruise ins Spiel.
    Nathan Algren, von ihm dargestellt, hat unter General Custer gegen die Indianer gekämpft. Die Bilder von grausamen Schlachten, vom Töten von Frauen und Kindern gehen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Algren säuft sich Tag für Tag ins Vergessen und verdient sein Geld in Werbeshows für Gewehre.
    Er lässt sich von den Japanern anheuern, versucht die Soldaten der kaiserlichen Armee auszubilden und wird genötigt vor Beendigung der Ausbildung gegen die Samurai in den Kampf zu ziehen.
    Die kaiserliche Armee verliert die Schlacht und Aldren wird gefangen genommen.
    Der Führer der Samurai, Katsumoto, nimmt Aldren über den Winter mit in sein Heimatdorf. Dort will er seinen neuen "Feind" kennenlernen.
    Aldren lernt ein wenig japanische Lebensphilosophie und aus den Feinden werden so etwas wie Freunde. Und Aldren gelingt es in der Abgeschiedenheit ein wenig Frieden mit sich selbst zu schließen.
    Im Frühling bringt Katsumo Aldren wieder zurück zum Kaiser.
    Aldren hat natürlich in Gedanken schon die Seiten gewechselt und kämpft am Ende mit den Samurai.
    Der Film zeigt große Schlachten und beeindruckende stille Szenen.
    Er lebt von dem Spiel der beiden Hauptpersonen, deren Annäherung und dem wachsen des gegenseitigen Respekts.
    Ken Watanabe spielt Katsumo mit beeindruckender Würde und Warmherzigkeit.

    Auch wenn Edward Zwick es mit den historischen Fakten nicht so genau genommen hat, ist ein fantastischer Film mit gewaltigen Kulissen und einer vielschichtigen Story entstanden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10 Jan. 2015
  3. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter


    Captain Phillips
    2013 verfilmte Paul Greegras nach einer wahren Begebenheit den Piratenangriff auf die Maersk Alabama im Jahre 2009 vor der somalischen Küste.
    Das Kontainerschiff wird zunächst nach einer dramtischen Verfolgungsjagd von vier Piraten gekapert.
    Als die Piraten mit dem Rettungsboot das Schiff verlassen, nehmen sie den Kapitän als Geisel mit. Es kommt zu einer dramtischen Rettungsaktion.
    Der Film ist beeidruckend, spannnend und auch bedrückend.
    Tom Hanks als Captain Phillips spielt den Protagonisten, der immer wieder versucht einen kühlen Kopf zu bewahren um seine Crew und sich selbst zu retten aber auch Todesängste in der Entführungssituation durchlebt. Sein gestammeltes "ich kann nicht mehr" gegen Ende des Films geht unter die Haut.
    Aber auch die somalischen Piraten bleiben keine zweidimensionalen Bösewichte. Zumindest am Rande wird deren Not, die sie zu Piraten macht thematisiert. Und auch sie werden als Menschen mit Ängsten und Wut dargestellt.
    Die kalt durchgeführte militärische Befreiungsaktion will so gar nicht den üblichen Glorifizierungen anderer Hollywoodblockbuster ähneln.

    Achtung Spoiler!!!
    Bewertung ganz Spoilerfrei
    Captain Phillips ist definitv einer der besten Filme der letzten Jahre. Er zeigt die Geschichte der Maersk Alabama und ihrem Kapitän ohne das übliche klischeehafte Pathos von bösen Piraten und der glorreichen amerikanischen Armee. Gerade deswegen ist der Film dramatisch und atemberaubend spannend.
    Unbedingt anschauen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25 Dez. 2014
  4. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Mystery Men
    Es gibt Komödien, die strotzen nur so vor inelligentem Wortwitz, grundsolidem geschmackvollem Humor. Und es gibt echt kranke Sch...:spam:.
    Aber auch diese zweite Kategorie kann in entsprechender Gesellschaft und mit den nötigen Stimmungskatalysatoren ausgesprochen viel Spaß machen.
    Zu dieser Art Filmen gehört Mystery Men:

    Vergesst X-Men, Avengers oder wie sie alle heißen, denn diese Truppe ist entschieden heißer und gefährlicher.
    Aber zur Story:
    Captain Amazing ist der Superheld, der in Champion City für Recht und Ordnung sorgt. Da er aber alle Superbösewichte besiegt hat, und sich nur noch mit Kleinkram rumschlägt, gibt es Ärger mit seinen Sponsoren. Pepsi Cola kündigt ihm den Vertrag. (Sein Superheldenanzug ist voll mit Sponsorenaufklebern)
    Also wird kurzerhand der Superbösewicht Casanova Frankenstein (allein der Name schon...:banghead:smiley: begnadigt. Der jedoch nimmt Captain Amazing gefangen und will die Stadt zerstören.
    So wird es Zeit für die zweite Garde Superhelden, Captain Amazing zu befreien.
    Da haben wir z.B. wir den blauen Raja, der seiner Mutter dass Tafelsilber klaut und seine Gegner mit Gabeln bewirft. Würde er treffen, wäre das wenigstens noch halbwegs effektiv.
    Dann ist da noch der Schaufler, dessen furchbare Waffe eine Schaufel ist.
    Und Mr. Furious, der glaubt, er bekäme Superkräfte, wenn er wütend wird. Meistens wird er selber nur super verprügelt.
    Mystery Men ist ein Film für Freunde des ebenso schrägen wie platten Humors. Auf seine Art aber auch wieder einmalig und für mich ein wirklich unterschätzter Kultfilm.
    Und die Besetzung ist auch wirklich unglaublich: Ben Stiller, William H. Macy, Greg Kinnear, Geoffrey Rush und Tom Waits.

    Die Blu Ray Version lohnt sich übrigens, ist nicht teuer und das Bild ist ganz ordentlich aufgearbeitet.
    Also, wer schräge Komödien mag...:tearsofjoy:
     
    Zuletzt bearbeitet: 18 Jan. 2015
    Richard gefällt das.
  5. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter


    Der alte Mann und das Meer? nein
    All is Lost
    Ein Film mit nur einem Darsteller und es dauert nach dem Intro dann gut 20 Minuten, bis wieder gesprochen wird.
    Die Story klingt simpel: Ein älterer Segler erleidet Schiffbruch.
    Sein Boot schlägt leck an einem Container, der mitten in der See treibt, er gerät in einen Sturm und kämpft ums Überleben.
    Und genau diesem Übelebenskampf widmet sich der Film.
    Robert Redford, der den namenlosen Segler spielt, zeigt hier eine überragende Leistung. Fast ohne Text zeigt er den nackten Überlebenskampf immer zwischen Hoffnung, Verzweiflung und Resignation. Minutiös werden seine Bemühungen auf hoher See gezeigt.
    Das ist erstaunlicherweise unglaublich spannend.
    "All is Lost" ist ein ungewöhnlicher aber unbedingt sehenswerter Film.
     
  6. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter


    Das erstaunliche Leben des Walter Mitty
    Irgendwie ein Stück typische Hollywood Massenware, irgendwie aber auch ein bißchen schöner gefilmt und irgendwie auch ein wenig origineller erzählt.
    Walter Mitty arbeitet im Fotoarchiv des Life Magazines und führt ein zurückgezogenes vollständig uninteressantes Leben.
    Immer wieder entflieht er dem Alltag in abenteuerliche Tagträume. Er verliebt sich in eine Arbeitskollegin, traut sich aber kaum, diese anzusprechen.
    Nun soll das Life Magazin in Papierform beendet werden und zukünftig nur noch online erscheinen.
    Für die letzte Print ausgabe hat der brühmte Fotograf Sean O' Connel das Titelfoto geliefert. Es ist Negativ 25 auf dem von ihm eingeschickten Film.
    Nur dieses Negativ ist verschwunden.
    Walter Mitty macht sich nun kurzentschlosen auf die Reise, um Sean O' Connel zu suchen. Seine Reise führt ihn zuerst nach Grönland, wo er zu einem volltrunkenen Hubschrauberpiloten in den Helikopter steigt, über der See abspringt um in ein Boot zu gelangen usw, usw.
    Walter Mittys Leben wird plötzlich außergewöhnlich.
    Natürlich steuert der Film auf sein unabwendbares Happy End zu. Aber bis dahin darf Walter noch einige Abenteuer erleben.
    "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty", tut niemandem weh, oder regt gar zu großem Nachdenken an. Es ist einfach ein bezaubernder Film, der sich schön genießen lässt.
    Ben Stiller hat Regie geführt und spielt die Hauptrolle.
    Und Sean Penn hat offensichtlich Spaß daran, in einer Nebenrolle, den etwas verschrobenen Starfotografen zu geben.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 28 Jan. 2015
  7. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Diesmal soll es um eine Fernsehserie gehen:
    Shameless
    [​IMG]

    und zwar in der amerikanischen Variante.
    Ursprünglich ist Shameless eine Serie aus England. Man hat kurzerhand einige Macher der Geschichte nach Amerika "verschleppt" und ein Remake gemacht.
    Und das ist ausgesprochen gut gelungen.
    In Shameless geht es um die Familie Gallagher: Ein Vater und sechs Kinder. Die Mutter hat sich vor einiger Zeit vom Acker gemacht.
    Der Vater, Frank, säuft, nimmt Drogen und kümmert sich praktisch nicht um seine Kinder, außer wenn er ihnen mal das Geld aus der Haushaltskasse klaut.
    Die älteste Tochter Fiona hält den Laden zusammen, regelt alles, spielt Mutter und große Schwester, jobt nebenbei.
    Phillip, der nächstälteste, geht noch zur Schule, ist dort brilliant, schreibt für andere Schüler unter deren Namen Universitätseignungstest und verdient damit Geld für die Familie.
    Ian, der nächste in der Reihe, ist Schwul und will unbedingt zum Militär.
    Debbie, am Rande der Pubertät und als Außenseiter mit typischen Problemen geplagt.
    Carl, sozial auffällig, schmort seine Spielzeugfiguren in der Mikrowelle und tyrannisiert seine Mitschüler.
    Liam, das Nesthäkchen, zwei Jahre alt.
    Das Leben der Gallaghers: Sex, Drugs and Rock'n'Roll und immer hart am Existenzminimum.
    Die Sprache ist vulgär, der Humor derb.
    Trotzdem ist es keine Comedieserie.
    Klar, gibt es jede Menge Gags und viele schrille Momente. Aber Shameless bietet auch leise Szenen und ganz große Dramen um das alltägliche Leben in fast auswegloser Situation.
    Den Machern ist es großartig gelungen schon in der ersten Folge der ersten Staffel alle Hauptpersonen so intensiv einzuführen, dass man sofort mit ihnen lacht und leidet.
    Alle Rollen sind klasse besetzt, allen voran als prominentestes Mitglied des Casts William H. Macy (Frank Gallagher).
    Was gerade in der Vorschau noch aussieht wie eine Komödie im Stile "Familie Flodder", entpuppt sich als großartig und ungewöhnlich erzähltes Drama, mit viel schrägem Humor.
     
  8. Joerg

    Joerg Dijo Mitarbeiter

    The great debaters



    Melvin B. Tolson (Denzel Washington), Professor am Wiley College in Texas, ermuntert im Jahr 1935 seine Studenten, ein Debattierteam zu gründen und an den nationalen Meisterschaften teilzunehmen. Die Uni ist eine der wenigen Einrichtungen im Süden der USA, wo afroamerikanische Bürger die Möglichkeit haben, eine gute und gerechte Ausbildung genießen zu können. Vier Mitglieder des Debattier-Klubs, darunter der spätere Bürgerrechtsaktivist James Farmer (Forest Whitaker), könnten unterschiedlicher nicht sein, aber sie haben eine Gemeinsamkeit: Mitten in der "Harlem-Renaissance" stellen sie sich als erster afroamerikanischer Klub einem von Weißen dominierten Wettbewerb. Nach vielen Hürden, von Verhaftungen bis zu einer Liebesaffäre, stehen sie schließlich der Eliteuni Havard gegenüber und müssen sich auch hier gesellschaftlichen Repressalien entgegenstellen.

    Die Macht der Worte... für alle Filmliebhaber, die gerne mal eine andere Story sehen wollen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 31 Jan. 2015
  9. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Judge Dredd das Original

    1995 drehte der bis dahin nich recht unbekannte Regisseur Danny Cannon "Judge Dredd"
    Er war nicht dieerste Wahl für den Film und auch Silvester Stallone, der die Titelrolle spielte war nach Arnold Schwarzenegger nur zweite Wahl.
    Die Dreharbeiten waren überschattet von Streitigkeiten zwischen Cannon und Stalone.
    Bei der Kritik viel der Film komplett durch.
    Jetzt zwanzig Jahre später lässt sich der Film durchaus mit anderen Augen sehen.
    Judge Dredd war die Verfilmung der Comic Serie 2000 A.D.
    1995 waren Comicverfilmungen nicht halb so populär wie heute.
    Somit war auch eine überzeichnete Hauptfigur wie Judge Dredd vielleicht am Publikumsgeschmack vorbei.
    Genießt man heute die ausgezeichnet aufgearbeitet Bluray Version, mag man kaum glauben, wie alt der Film ist. Die Kulissen und Kostüme für diese archaische Dystopie sind ausgesprochen sorgfältig erstellt. Und Stallones gefühlskalter Law&Order Killer passt. Eigentlich kaum zu glauben, dass er seinerzeit für die "goldene Himbeere" als schlechtester Schauspieler nominiert wurde.
    Heute, unbeschwert betrachtet, macht der Film wieder Spaß. Vergessen sind Schimpf, Schande und schlechte Kritik von damals.
    Zu Recht wird Judge Dredd mittlerweile unter Fans als Kultfilm gefeiert.
    Wer Spaß an Comic Verfilmungen hat, sollte sich diesen Oldie durchaus mal anschauen.

    P.S.: Das Remake finde ich übrigens vergleichsweise öde.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8 Feb. 2015
  10. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Es wird mal wieder Zeit für einen echten Lieblings Film:
    Local Hero
    aus dem Jahre 1983.
    Es ist ein englischer Film, der in bißchen im Amerika und überwiegend in Schottland spielt.
    Hauptperson ist der Ölmanager MacIntyre, der für die Firma Knox Oil in ein winziges Kaff an der schottischen Küste fliegt. Dieser Ort soll vollständig platt gemacht werden, um dort eine Raffinerie zu bauen. Ausgewählt für den Job wurde er wegen seines schottischen Namens, geboren ist "Mac" jedoch in Amerika.
    Er soll den vermeintlich ahnungslosen Dorfbewohnern ihr Land abkaufen. Die wissen allerdings schon längst, was gespielt wird und versuchen nur den Preis in die Höhe zu treiben.
    Allen voran der Hotelbesitzer Gordon Urquhart, der die Verhandlungen führt.
    Einziges Kommunikationsmittel nach Amerika zu MacIntyres Boss bei Knox Oil ist eine Telefonzelle. Trotz der schlechten Verbindung ist sein Chef Felix Happer (Burt Lancaster), Hobbyastronom scheinbar mehr am schottischen Nachthimmel als am Geschäftabschluß interressiert.
    "Mac" läßt sich der weil eher von Land und seinen skurrilen Einwohnern bezaubern.
    Es entspinnt sich eine wunderbar skurrile Geschichte.


    Die Telefonzelle gibt es wirklich. Sie steht an einem kleinen Ort in den Highlands namens Pennan.
    Der Film ist ein leider wenig beachtetes Kleinod mit einem treuen Fankreis, der früher zu eben der Telfonzelle gepilgert ist.
    Es gibt tolle Landschaftsaufnahmen, skurrile Dorfbewohner und eine großartig erzählte Geschichte.
    Also, entkorkt Euch einen schönen Single Malt und genießt Film und Whisky.
     
  11. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Hier noch einer meiner Lieblingsdialoge aus dem Film:
    "Komm mit dem 42 Jahre alten Whisky rüber, Robbie"
    "Heute Abend haben wir keinen, Mr. Mac."
    "Dann gib mir vier achtjährige und einen zehnjährigen."
     
    Zuletzt bearbeitet: 8 März 2015
  12. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Auch für den nächsten Fim geht es nach Schottland:
    Angel's Share von Ken Loach
    Whisky muss mindestens drei Jahre in Eichenfässern lagern, sonst darf er sich nicht als solchen bezeichnen. Viele gute Single Malts lagern atürlich länger. Während dieser Zeit verflüchtigt sich ein Teil über das Eichenholz, d.h. das Volumen des Whiskys nimmt ab. Das wird als Angel's Share, also Anteil für die Engel bezeichnet. Es muss viele glückliche Engel über Teilen Schottlands geben.
    Aber zurücck zum Film:
    Robbies junges Leben war bisher nicht sehr erfolreich: Drogen, Prügelein und Gefängnis. Und schon steht Robbie wieder vor Gericht. Lediglich der Umstand, dass seien Freundin gerade schwanger ist, bewahrt ihn vor einer Haftstrafe. Also muss Robbie ein ordentliches Maß an Sozialstunden leisten.
    Zwei Dinge geschehen nun. Robbie lernt einige ebenso schräge wie liebenswerte Typen, sowie den Betreuer dieser Gruppe, Harry kennen.
    Mehr zufällig führt Harry vier dieser Gestalten, inklusive Robbie in seine Leidenschaft, guten Single Malt Whisky ein.
    Bei einer Whiskyverkostung erfahren die vier von einem extrem seltenen Fass Whisky, dass demnächst versteigert werden soll.
    Um sich ein Startkapital in ein neues Leben zu verschaffen, reisen die vier (ohne ihren Betreuer) also in die Highlands, um sich etwas von dem Whisky zum Verkauf abzuzapfen. Ihr persönlicher Angel's Share.
    Ken Loachs Film ist weder pures Soziadrama noch brüllent komische Geschichte. Er landet wenig überzeugend irgendwo dazwischen.
    Trotz dieser dramtaturgischen Schwäche halte ich den Film für unbedingt sehenswert, und das liegt nicht nur am Whisky.
    Die vier Hauptdarsteller, allesamt unbekannt, sind grandios in ihren Rollen. Die Story entwickelt sich langsam auf ihr natürllich unaufhaltsames Happy End hin.
    Nicht überraschend aber doch schön erzählt und mit schönen Bildern aus den Highlands untermalt.
     
    Richard gefällt das.
  13. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter


    Im Zeichen des Bösen

    Ok, mal was ganz Olles.
    Im Jahre 1958 drehte Orson Welles "Im Zeichen des Bösen"
    Jetzt lasst Euch erstmal nicht von dem dramtischen Trailer abschrecken, der Film bietet erheblich mehr.
    Er spielt im Grenzstreifen zwischen Mexiko und Amerika. Es geht um Drogen und Prostitution.
    Die beiden Hauptdarsteller sind der mexikanische Cop Vargas (Charlton Heston), Typ energischer Held, und sein amerikanisches Gegenstück Hank Quinlan (Orson Welles), abgewrackt und zynisch. Quinlan ist erfolgreich in seinem Job, biegt jedoch das Gesetz so gut er kann und fälscht Beweise um am Ende immerhin die richtigen Verbrecher dingfest zu machen. Der aufrechte Gentleman Vargas ist das Gegenteil und hat echte Probleme mit dem Moralkodex seines amerikanischen Kollegen.
    Als das Studio seinerzeit das Drehbuch kaufte, hatte man zwar recht schnell Charlton Heston engagiert, aber noch keinen für die Rolle des Quinlan und keinen Regisseur.
    Heston, der nach seinem Erfolg mit Ben Hur etwas Einfluss bei den Studiobossen hatte, brachte Orosn Welles ins Spiel, als Darsteller und Regisseur.
    Der schrieb kurzerhand das Drehbuch um, und aus der Geschichte um den Helden Vargas wurde ein Film Noire, der den Konflikt zwischen den beiden Antagonisten im Mittelpunkt hatte.
    Das Studio war wenig begeistert von Welles' düsterer Version. Es wurden kurzerhand Szenen nachgedreht und der Film um eine halbe Stunde gekürzt.
    Orson Welles, stinksauer, schrieb daraufhin ein 58 seitiges Pamphlet, in dem er seinem Umut Luft machte und Gedanken zu seiner Version darlegte.
    Seine Urversion gibt es leider nicht mehr.
    Im Jahre 1998 machte man sich daran, nach den Vorgaben seiner Schrift wieder eine Version zu "restaurieren" die seinem Original und Ideen wieder sehr nahe kommt.
    Herausgekommen ist die wahrscheinlich würdige Fassung eines echten Klassikers der Filmgeschichte.
    "Im Zeichen des Bösen", finster, bedrohlich und natürlich ohne Happy End. Bewundernswert für seine extrem stimmungsvolle Kameraführung und dem Spiel mit Lich und Schatten in Schwarz-Weiß.
    Auf BluRay gibt es eine Ausgabe mit der gekürzten Fassung, einer Kino-Testversion und der restaurierten Fassung. Dazu noch jede Menge interessantes Bonusmaterial.
    Also, wenn mal jemand Lust hat einen echten Ausnahme-Klassiker zu genießen, so sollte er hier unbedingt zugreifen.
    Es lohnt sich:thumbsup::thumbsup::thumbsup:
     
  14. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Heute geht's mal nicht um einen Film, sondern um eine BluRay box mit drei Filmen.
    Nennen wir sie mal die:
    Brad Pitt Collection

    [​IMG]
    Auf den ersten Blick vielleicht für den Fan der großen Filme mit dem guten Brad etwas enttäuschend.
    Der einzige Klassiker scheint hier Fight Club, wobei der meiner Meinung nach schon als Kaufanreiz genügt.
    Für ca. 17,-€ bekommt man hier jedoch noch zwei echte Perlen dazu.
    "Thelma und Louise", ein Klassiker von Ridley Scott aus den frühen 90ern mit Susan Sarandon und Geena Davis.
    Der gute Brad Pitt spielt hier nur eine Nebenrolle. Das schadet diesem großartigem Road Movie nicht.
    Dann der weitgehend unbekannte "Kalifornia". Ein zu unrecht unbekannt gebliebener Film. Brad Pitt spielt einen impulsiv, schrägen Killer mit beeidruckender Leinwandpräsenz. Mit dabei übrigens Juliet Lewis als seine leicht debile Freundin und Akte X Fox Moulder David Duchovny.
    Ein schräger, brutaler aber auch sehenswerter Film.

    Die Box ist meiner Meinung nach jeden Euro wert. Drei wirklich ausgezeichnete Filme für relativ kleines Geld.
     
    Richard gefällt das.
  15. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Es geht mal wieder zurück in die 80er:
    Jean Jacques Beineix hatte mit dem französischen Thriller "Diva" einen echten Kultfilm hingelegt.
    Dem nachfolgenden Werk "Betty Blue - 37,2° am Morgen" blieb dieser Erfolg versagt.
    Der deutsche Titel "Betty Blue" ist in der Tat recht blödsinnig. im Original heißt der Film schlicht "37,2° le matin"
    Aber zum Inhalt: Es ist die Verfilmung eines Romanes von Philip Dijan. Im Mittelpunkt steht die tragische Liebesgeschichte zwischen Betty und dem im Buch namenlosen Ich-Erzählers, der im Film Zorg heißt.
    Zorg lebt ein friedliches wenig ambitioniertes Leben, als Betty in selbiges tritt.
    Von Anfang an wirkt sie temperamentvoll und manchmal etwas zu explosiv.
    Irgendwann entdeckt Betty ein handgeschriebenes Manuskript von Zorg, dass sie schlichtweg als genialen Roman einschätzt und alles daran setzt, dass es gedruckt wird.
    Im Laufe der Geschichte zeigt sich allmählich, dass Betty nicht nur ein wenig überdreht ist, sondern handfeste psychische Probleme hat (Borderline). Somit wird klar, dass die Geschichte zwischen den beiden tragisch enden muss.
    Beineix ist ein meister schön komponierter Bilder und zeigt sich der Untergang beeindruckend gefilmt.
    Das ganze recht klassische 80er und sehr französisch, also hochemotional.
    Ein Film, der einen am Ende bedrückt und sprachlos zurück lässt.
    Und gerade deswegen allerdings auch sehenswert.
    Hier ein eher inoffizieller Trailer:
     
    Richard gefällt das.
  16. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Heute mal zu einem verkannten Klassiker aus dem Jahre 1993:

    Demolition Man
    Stop, wie jetzt, Klassiker? Ist doch nur ein mies gemachtes Science Fiction Machwerk mit "Prügel Stallone"...
    Falsch, ganz falsch.
    Was viele Kritiker und auch das missgünstige Publikum seinerzeit verkannte, ist, dass wir hier eine etwas schräge aber doch ungemein komische Satire haben.
    Der Polizist John Spartan (Silvester Stallone) und der wirklich fiese Gangster Simon Phoenix (Wesley Snipes), werden beide nach einer misslungenen Polizeiaktion im Jahre 1996 verurteilt und eingefroren. In diesem Kälte-Tiefschlaf sollen sie mittels hypnoseähnlicher Methoden resozialisiert werden.
    2032 gelingt Phoenix die Flucht. Die Gesellschaft ist mittlerweile in völiger Gewaltlosigkeit "Geregelt".Es gibt keine Gewaltverbrechen, man ist kein Fleisch, nimmt keine Gewürze, keinen Alkohol und Kaffee und selbst Fluchen wird bestraft.
    Da die gewaltfreie Polizei mit dem gewaltätigen Gangster überfordert ist, wird nun John Spartan wieder aufgetaut um Phoenix zu jagen.
    Der totalitäre Staat mit erzwungener Gewaltlosigkeit lehnt sich ein wenig an Aldous Huxleys sozialkritischen Science Fiction Roman "Brave New World" an.
    Und nicht zufällig heißt die junge Polizistin in der Zukunft, die Stallone zur Seite steht, Lenina Huxley (Sandra Bullock).
    Nun, die Story schwächelt etwas, aber die konsequente Verballhornung der gezwungen friedvollen Welt ist schon sehr gelungen.
    Lenina Huxley ist übrigens Fan der 90er und alter Action Filme. Immer wieder versucht sie mit markigen Sprüchen, die sie nur aus der Vergangenheit kennt Eindruck zu machen und blamiert sich regelmäßig:
    Huxley: "Ok, jetzt blasen wir dem Kerl einen."
    Spartan: "Weg! Wir blasen den Kerl weg! Klar?!"
    Huxley: "Meinetwegen..."

    Und noch ein schönes Zitat von jemanden im Film, der diese schöne Zukunft nicht mag: "Weisst du wie die Zukunft aussieht? Wie ne 47jährige Jungfrau, die in nem beigen Pyjama rumsitzt, ein Bananen-Broccoli-Shake trinkt und singt ich bin das heisseste Wiener Würstchen!"

    Tja, Demolition Man, wirklich ein Klassiker....:sunglasses:
     
    Richard gefällt das.
  17. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Es wird mal wieder Zeit für einen echten Lieblings-Lieblings-Film!



    Dogma
    Ist ein Film von Kevin Smith aus dem Jahre 1999 und ich versuche mal jetzt sowas wie eine Inhaltsangabe:
    Die beiden Engel Bartleby und Loki sind bei Gott in Ungnade gefallen. Deswegen wurden die beiden auf ewig in Menschengestalt nach Wisconsin verbannt.
    Für beide trifft es sich gut, dass der katholische Kardinal Glick die "Katholizismus Wow" Kampangne, zur Steigerung der Popularität des Katholizismus ins Leben gerufen hat. Zur Einhundert-Jahrfeier seiner Kirche in New Jersey verkündet er einen General-Schuldenerlass, für alle die an diesem Tag durch das Kirchenportal gehen.
    Würden nun die beiden auf Ewigkeit verbannten Engel durch das Portal gehen, so würde durch die Erlösung von Ihren Sünden die Unfehlbarkeit Gottes infrage gestellt und somit stünde das Ende der Welt bevor.
    Gott, der zu einem Ausflug in Menschengestalt zum Minigolf nicht zurückgekehrt ist, kann nicht eingreifen.
    Deswegen muss die "Stimme" Gottes, der Ober-Engel Metatron den letzen Nachfahren Christie (Ur- Ur- Ur -Ur irgendwas) aufsuchen, weil nur dieser die gefallenen Engel aufhalten kann.
    Der letzte Nachkomme, Bethany, arbeitet übrigens in einer Abtreibungsklinik und es bedarf einiges an Überredungskunst, um sie auf die Reise zu bringen.
    Zur Unterstützung kommen da noch die beiden Propheten wider Willen Jay und Silent Bob.
    Und Rufus, der 13. Apostel, der nicht in der Bibel erwähnt wird, weil er schwarz ist.

    So, dass war jetzt mal der Anfang der Geschichte...
    Es entwickelt sich eine irre und irre komische Story, die Gags von flach bis hintersinnig.
    Die katholische Kirche ist seinerzeit Sturm gegen diesen "blasphemischen" Film gelaufen.
    Aber das ist er in keinster Weise. Im Grunde genommen ist er augenzwinkernd tief religiös. Veralbert wird nur die katholische Kirche mit ihren menschenfernen Riten.
    Christliche Werte wie Verständnis und Nächstenliebe und einen sehr positiven Glauben hält der Film immer wieder, wenn auch augenzwinkernd hoch.
    Und es gibt in dieser wilden Komödie auch ruhige Momente. So verzweifelt Bethany zwischendurch an dieser großen Mission, die ihre aufgetragen wurde. Oberengel Metatron greift dann tief in die Geschichtskiste und vergleicht mit Jesus, den seinerzeit auch niemand gefragt hatte, ob er den Lust hätte, den Messiahs zu geben. Und dem er auch in Momenten des Zweifels Mut zusprechen musste.
    Der Film ist großartig, skurril, komisch und manchmal bewegend.
    Der Cast allein schon ein Fest:
    Bartleby und Loki: Ben Afflek, Matt Damon
    Metatron: Allan Rickmann
    Bethany: Linda Fiorentino
    Serendipity, eine Muse mit Schreibblockade: Selma Hayek
    Rufus, der 13. Apostel: Chris Rock
    Gott: Alanis Morissette (echt jetzt!)

    Müsste ich auf eine einsame Insel und dürfte nebst DVD Player und Fernseher nur 10 gute Filme mitnehmen, Dogma wäre dabei.
     
    Richard gefällt das.
  18. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    P.S.: Dogma mal als Suchbegriff bei youtube eingeben...
     
  19. kai-garp

    kai-garp Früher "nur" garp Mitarbeiter

    Leander Haußmann hat großartige Filme gemacht, wie z.B. Sonnenallee und Herr Lehmann.
    Sven Regner ist Kopf und Sänger der Band Element of Crime. Außerdem ist er Autor und hat das Buch "Herr Lehmann" geschrieben, auch großartig.
    Nun haben die beiden nach Herr Lehmann 2013 einen Film zusammen gedreht:
    Hai Alarm am Müggelsee

    Am Müggelsee bei Berlin wird eine abgebissene Hand gefunden. Da trifft es sich gut, dass der Hai Jäger "Snake Müller" gerade aus Hawai zurück ist, um sich der Sache anzunehmen, oder auch nicht.
    Der Bürgermeister von Friedrichshagen (so heißt das Kaff am Müggelsee) wittert Einnahmen und versucht den Hai Alarm touristisch zu nutzen.
    Die Stadtmarketing Beauftragte unterstützt ihn dabei, irgendwie, und macht mit Snake Müller rum, auch irgendwie.
    Der Film strotzt nur so vor Nonsens-Gags, sinnlos komischer Dialoge und einer absolut blödsinnigen Handlung.
    (Allerdings nicht ohne ein paar saftige satirische Seitenhiebe auszuteilen)
    Hai Alarm am Müggelsee ist gleichermaßen grandios, saukomisch und saublöd.
    Ein seltenes Juwel und totaler Schwachsinn.
    Sehenswert...
     
  20. kari

    kari Mitglied

    Haialarm am Müggelsee ist einer meiner Lieblingsfilme. Vollkommen absurd und durchgeknallt und auch ziemlich doof. Aber eben auch nicht ernst gemeint. So wie ichs mag. :tearsofjoy:
     

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